Hallo zusammen,
ich stehe gerade in der Mitte eines Turnier-Marathons und möchte euch in diesem Blogeintrag über den Stand der Dinge berichten.
Mein Turniermarathon besteht aus einem Schnellschachturnier und vier Langzeit-Turnieren direkt in Folge: Es ging Anfang April los mit dem Frauen-Schnellschachturnier um den Berliner Bären. Das Turnier wurde in den Räumen des Schachklubs Kreuzberg ausgetragen und hatte ein sehr anständiges Preisgeld zu bieten: 1000 Euro/ 600 Euro/ 500 Euro/ 300 Euro/ 100 Euro. Es lief etwas durchwachsen für mich, sodass ich am Ende auf Platz 4 hinter Anna Zozulia, Elisabeth Pähtz und Tatjana Melamed landete. In diesem Video könnt ihr u.a. das Ende meiner Partie gegen Coco Zhou verfolgen. https://www.youtube.com/watch?v=Jumj7z0MKW4
Nach dem Turnier fuhr ich aus Berlin wieder nach Lehrte, um eigentlich am nächsten Tag in Hannover in den Flieger nach London zu steigen. Dort wurde ich zu einem WIM-Turnier eingeladen. Als ich morgens kurz vor der Abfahrt zum Flughafen mein Handy checkte, fiel mir eine SMS der Fluggesellschaft auf, die ich um 4 Uhr morgens bekommen hatte: Der Flug ist gecancelt! Oh je! Was nun? Ich fand einen Flug, der mittags ab Berlin abfliegt, sodass ich direkt wieder nach Berlin fuhr und in letzter Sekunde in den Flieger steigen konnte. Das war knapp…
In London hatte ich, bevor das Turnier losging, 3 Tage Zeit, die Stadt zu besichtigen und die typischem Sightseeing-Attraktionen anzuschauen: London Eye, Westminster Abbey, St. Pauls Cathedral, Big Ben, Covent Garden… Natürlich durfte für mich als leidenschaftlicher Shopping-Fan auch Shoppen in der Oxford Street nicht fehlen. 😊 Dort kaufte ich u.a. das Schachkleid, das ich auf dem Bild oben anhabe.
Dazu besuchte ich Sherlock Holmes in der Bakerstreet 221B, versuchte an Gleis 9 ¾ des Bahnhofs Kings Cross nach Hogwarts zu fahren und machte im Madame Tussauds Fotos mit Emma Watson, Benedict Cumberbatch und sogar der Queen.
Beim Turnier holte ich 6 Punkte aus 9 Runden. Dies war leider elotechnisch etwas zu wenig, da meine Elo deutlich höher war als die meiner Gegnerinnen, sodass ich etwas Elo in London zurückließ. Das Turnier hat mir trotzdem großen Spaß gemacht und war sehr gut von Lorin D’Costa organisiert.
Bei der Rückreise wurde zwar dieses Mal kein Flug gecancelt, dafür stand ich von Berlin nach Lehrte in einer Vollsperrung auf der Autobahn, sodass die Fahrt nicht 2,5 Stunden, sondern 10 Stunden dauerte. Immerhin bin ich wenigstens noch am selben Tag zu Hause angekommen, denn am nächsten Tag ging es schon weiter nach Böblingen.
Das Böblinger Open hat sich in den Tagen zu einem meiner Lieblingsopen entwickelt, das ich definitiv noch oft mitspielen werde. Es war ein sehr geselliges Turnier mit einer hervorragenden Turnierathmosphäre. Schachlich lief es für mich ebenfalls super, sodass ich die verlorenen Elo in London direkt aus ihrem Urlaub zurückholte.
Die beste Partie spielte ich dabei in Runde 4 gegen den Deutschen Meister IM Jonas Rosner: An dieser Stelle fand ich die nette Taktik 21…b6 22.Dd6 Sxe3, wonach der Springer auf keine Weise gut geschlagen werden kann.
Der Springer c4 kann nicht schlagen, da er die Dame auf d6 decken muss. Die Dame kann auch nicht zwischengetauscht werden, da ich nach Dxe6 zuerst mit Schach auf g2 nehme und eine Figur gewinne. Also bleibt Weiß nur übrig den Springer mit dem f-Bauern zu schlagen, wonach allerdings der Springer auf c4 hängt. So habe ich einen Bauern gewonnen und zusätzlich den König in der Mitte gefangen, sodass es nicht mehr lange dauerte, bis ich die Partie gewann.
Insgesamt gewann ich mit 6 aus 9 Punkten gegen einen hohen Gegnerschnitt 17 Elo-, 26 DWZ- Punkte und den Damenpreis.
Morgen geht es nun weiter nach Darmstadt, wo das German Masters der Frauen startet. Normalerweise findet dieses immer auf dem Meisterschaftsgipfel statt, wurde aber dieses Jahr aufgrund der Terminüberschneidung mit der Frauen-Europameisterschaft vorverlegt. Im Anschluss an das German Masters fliege ich nach Korsika zum Mitropa-Cup.
Meine Reiseroute von Anfang April bis Mitte Mai: Berlin -> London -> Böblingen -> Darmstadt -> Korsika
Es geht also weiter mit viel Schach für mich, ich werde euch zwischendurch wieder berichten.
Daumen drücken bitte nicht vergessen. 😉
Bis bald,
eure Lara
Comments