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AutorenbildLara

Frauen-Europameisterschaft: Glücklich über meine Ergebnisse, die Aussicht und die Stadt


Hallo liebe Schachfans,

ich melde mich aus Iaşi in Rumänien, um euch von den ersten vier Runden der Frauen-Europameisterschaft zu berichten.


Die Anreise nach Iaşi (ausgesprochen übrigens „Jasch“) am Sonntag verlief problemlos. Ich bin von Hannover nach Wien geflogen und dann von dort aus nach Iaşi. Im Flieger von Wien nach Iaşi saßen bereits gefühlt die Hälfte der Spielerinnen der Europameisterschaft und man sah viele bekannte Gesichter. Auch der von den Turnierorganisatoren bereitgestellte Transfer vom Flughafen in Iaşi zum Hotel klappte einwandfrei.



Unser Hotel, das ****Unirea Hotel, befindet sich genau im Zentrum der Stadt. Die erste Begeisterung machte sich bei mir breit, als ich mein Hotelzimmer in der 9.Etage betrat und sich mir ein Ausblick über ganz Iaşi bot. Herrlich!


Bei meiner ersten Tour durch die Fußgängerzone, die genau am Hotel losgeht, wuchs meine Begeisterung noch: überall prachtvolle Gebäude, allen voran der Kulturpalast, imposante Kirchen, jede Menge Souvenir-, Schmuck- und Kleiderläden und -stände, Bars und Restaurants, und einige schön anzuhörende Straßenmusiker. Also konnte ich gleich einer meiner Lieblingsbeschäftigungen nachgehen: Ohrringe, Armbänder und Kleider shoppen. 😉 Da es hier 38 Grad im Schatten sind, war mein erster Kauf ein Sonnenhut (siehe Bild). Die Innenstadt von Iaşi hat auf jeden Fall meine Erwartungen übertroffen. Es ist wirklich schön hier!


Am nächsten Tag stand auch schon die erste Runde auf dem Plan. Am Vormittag fand zudem die Eröffnungsveranstaltung in einem hübschen Saal im Kulturpalast statt. Nachdem die üblichen Reden gehalten wurden, gab es eine nette Tanzeinlage von einer als Schachfiguren verkleideten Tanzgruppe.



In der ersten Runde spielte ich gegen die Georgierin Nia Donghvani (Elo 1902). Ich kam aussichtsreich aus der Eröffnung, tat mich aber schwer, meinen positionellen Vorteil zu verwerten. In Zeitnot gelang es meiner Gegnerin meinen Turm aus der Partie auszuschließen und einen Bauern zu gewinnen. Schließlich konnte ich aber meinen Turm wieder aktivieren und die Stellung ins Remis abwickeln. Kein idealer Start, aber auch keine Katastrophe.



In Runde 2 spiele ich gegen die 67-jährige Rumänin Aureliana-Eugenia Pancu (Elo 1862). Meine Gegnerin beging in dieser Stellung den Fehler mit Ld2 die schwarzfeldrigen Läufer abzutauschen. Damit ist das Feld f4 irreversibel geschwächt und nicht mehr deckbar. Das konnten meine beiden Springer über die Route d7-c5-e6-f4 ausnutzen und den ganzen Punkt holen.


Die ersten beiden Runden spielte ich im Spielsaal im ersten Stock: hier spielen die Bretter 33-58. In Runde 3 war ich nun im Spielsaal im Erdgeschoss (Bretter 1-32) angekommen. Ich spielte gegen die Französin IM Deimante Daulyte-Cornette (Elo 2408). Ich erreichte aus der Eröffnung ein besseres Endspiel und stand sehr aussichtsreich. Doch nach einigen ungenauen Zügen meinerseits verflüchtigte sich mein Vorteil und wir beschlossen in einem ausgeglichenen Turmendspiel das Remis. Auch hier gilt übrigens die Sofia-Regel: Vor dem 30.Zug darf man kein Remis bieten oder annehmen.



IM Olga Badelka aus Belarus (Elo 2418) war meine Gegnerin der 4.Runde. Bei unserer letzten Begegnung in der Online Olympiade konnte ich sie besiegen. Zwar holte ich dieses Mal nur den halben Punkt, bin damit aber auch vollkommen zufrieden. Wieder gefiel mir nach der Eröffnung meine Stellung gut. Ich spielte danach etwas zu ambitioniert und versuchte mittels eines Turmschwenks und Bauernsturms ihren König anzugreifen. Dies schwächte allerdings nur meinen eigenen König und meine Bauernstruktur, sodass ich in ein Turmendspiel mit Minusbauer abwickeln musste. Hier konnte ich allerdings ausnutzen, dass ihr Turm keine Beweglichkeit hat und das Endspiel Remis halten.


Damit stehe ich momentan bei 2,5/4, womit ich sehr zufrieden bin. Morgen startet die 5.Runde um 14 Uhr deutscher Zeit/15 Uhr rumänischer Zeit. Ihr könnt die Partien z.B. auf chess24 live verfolgen. Drückt mir die Daumen! 😊


Bis bald,

eure Lara


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