Inzwischen ist die größere Hälfte des Turniers schon vorbei. Das bedeutet: Free Day! Aber der Reihe nach, denn zuerst berichte euch noch von den Runden 5 und 6.
In Runde 5 war die Georgierin IM Lela Javakhishvili (Elo 2470) meine Gegnerin. Ich spielte die Eröffnung ambitioniert und versuchte in einem Dameninder mit f5 die Kontrolle im Zentrum zu erhöhen und einen starken c4-Freibauern zu bekommen. An dieser Stelle fand ich allerdings nicht den richtigen Weg die drohende Gabel auf e6 zu verhindern und mir wurde zum Verhängnis, dass ich dieses Feld mit f5 geschwächt hatte.
Ich spielte 16...Tf6?! , was den Turm später einem Angriff durch den schwarzfeldrigen Läufer auf der langen Diagonalen aussetzte und ich eine Qualle opfern musste. Auch danach war es spannend, da ich durch meinen c4-Freibauern gute Kompensation hatte. Trotzdem reichte dies nicht aus, um die Partie zu drehen und ich musste meinen ersten Verlust in diesem Turnier hinnehmen.
In der nächsten Runde wartete die griechische WGM Marina Makropoulou (2186) auf mich. Übrigens trafen mich in den letzten Turnieren überraschend viele Doppelfarben: Schon beim Sandhäuser Schachsommer hatte ich in den Runden 4-9 zuerst zwei Mal Weiß, dann zwei Mal Schwarz und zum Abschluss wieder zwei Mal Weiß nacheinander. Auch hier hatte ich nun in Runde 3 und 4 eine Doppelweiß, um danach in den Runden 5 und 6 eine Doppelschwarz zu bekommen. Meine Gegnerin entschied sich zügig für ein Figurenopfer, um meinem König seine schützenden Bauern zu nehmen und meinen Springer in eine unangenehme Fesselung zu drängen. Danach investierte meine Gegnerin viel Zeit, schöpfte aber ihre Kompensation für die Figur nicht voll aus, sodass ich mich aus der Fesselung befreien und auch die offenen Linien am Königsflügel selbst für meine Türme nutzen konnte. In beiderseitiger Zeitnotphase behielt ich dieses Mal den Überblick und gewann diese wichtige Partie. Als Belohnung dafür konnte ich am Abend entspannt den zahlreichen Musikern zuhören, die viele Restaurants und Bars mit Livemusik versorgten und den beleuchteten Kulturpalast bewundern.
Am nächsten Tag stand der „Free Day“ auf dem Plan. Diesen habe ich neben Vorbereitung und Shopping in der Fußgängerzone für einen Ausflug zum botanischen Garten Iaşis genutzt. Dies ist der älteste und größte botanische Garten Rumäniens und der Ausflug hat sich wirklich gelohnt, denn es gab viele verschiedene Pflanzen zu entdecken: Vom riesigen Rosengarten, über prachtvoll blühende Dahlien, einem Teich voller Seerosen bis zu den Kakteen in allen Größen und Formen.
Morgen geht es wie immer um 15 Uhr zu rumänischer Zeit/ 14 Uhr zu deutscher Zeit weiter mit der 7.Runde. Ich spiele gegen die Russin Yulia Grigorieva mit Weiß. Ihr könnt die Partie wieder u.a. auf chess24 live verfolgen und mir dabei natürlich gerne die Daumen drücken! 😊
Bis bald,
eure Lara
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