Vom 18.-28. August nahm ich am diesjährigen German Masters der Frauen in Ruit in der Nähe von Stuttgart teil. Das Feld setzte sich aus zehn von unserem Bundestrainer Yuri nominierten Spielerinnen zusammen. Da es dieses Jahr einige Absagen aus unterschiedlichen Gründen (u.a. die zeitliche Nähe zur Olympiade) gab, sah das Teilnehmerfeld etwas anders aus als letztes Jahr. Ich nutze das German Masters als Generalprobe zur Olympiade.
Insgesamt bin ich auf dem 3. Platz gelandet. Damit gelang mir das Kunststück genau
+/-Null Elo zu machen, ich habe also genau nach Gewinnerwartung gespielt. Mit den ersten zwei Dritteln des Turniers bin ich absolut happy. Im letzten Drittel lief es dann leider nicht mehr ganz so gut.
In Runde 1 startete ich gegen Dora Peglau direkt mit einem Sieg und einem schicken Matt mit einem Springer am Ende. Hier zeige ich in der Kommentierung das Matt: https://www.youtube.com/watch?v=QvKZfa0EOgM Das Matt zeige ich ab Minute 8:30.
Auch in Runde 2 bekam ich gegen Lepu Coco Zhou ein Springer-gegen-Läufer-Endspiel. Da ich schon zuvor einen Bauern gewonnen hatte, war mein Springer deutlich überlegen, konnte einige gegnerische Bauern einsammeln und schließlich meinem Bauern zur Umwandlung verhelfen.
In Runde 3 und 4 hatte ich dann "Doppelschwarz" gegen Carmen Voicu-Jagodzinksy und Kateryna Dolzhykova. Beide Partien endeten mit einem soliden Schwarzremis, womit ich durchaus zufrieden war.
Gegen Maharyta Khrapko kam ich aus der Eröffnung heraus in ein Endspiel mit Läuferpaar. Solche Stellungen spiele ich sehr gerne, ich gewann kurze Zeit später einen Bauern. Zur Gewinnverwertung dauerte es dann noch einige Züge, aber letztendlich brach die gegnerische Stellung wegen Zugzwang auseinander.
In der 6. Runde gelang mir gegen Luisa Bashylina die Partie, auf die ich im Nachhinein am meisten stolz bin: Das folgende Damenmanöver kann sich sehen lassen.
Hier hätte man die Dame wirklich gerne auf g3, um einen Angriff gegen den weißen König anzuzetteln. Doch wie kommt die Dame dort hin?
Ich wählte die überraschende Route Dc4-a2-f2-g3. Da Weiß auch ein Entwicklungsproblem mit dem Lc1 hat, gewann ich wenig später eine Qualität und damit die Partie.
Damit stand ich nach 6 Runden mit 5 Punkten sehr gut da. Als nächstes verlor ich jedoch in einer langen Partie gegen die spätere Turniersiegerin Fiona Sieber und kam anschließend gegen Svenja Butenandt und Steffi Arnhold nicht über ein Remis hinaus.
Alles in allem war es ein schönes Turnier und eine hervorragende Vorbereitung auf die Olympiade in Budapest. Diese startet am 11. September mit der ersten Runde. Ich freue mich schon riesig auf dieses Event und werde euch natürlich auch hier auf meinem Blog darüber berichten.
Bis bald,
eure Lara
Alle Fotos von Katharina Reinecke
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