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AutorenbildLara

Incredible India


Der freie Tag nach der 7.Runde wurde von uns hervorragend genutzt, um Mumbais Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und ein bisschen das indische Flair aufzunehmen. Den Vormittag habe ich dazu genutzt, indische Kleider zu shoppen ; ). Die meisten Frauen tragen hier „Saris“. Dies sind ca. 6 Meter lange Tücher in knallbunten Farben, die mit einer bestimmten, nicht einfach zu erlernenden Technik um den Körper gewickelt werden. Eines der schönsten Dinge hier sind meiner Meinung nach die farbenfrohen Kleider und der bunt strahlende Schmuck. Von daher habe ich natürlich in diversen Ohrring- und Kettengeschäften ordentlich zugeschlagen ; ).

Nachmittags ging es gemeinsam mit den anderen Deutschen und ein paar ausgewählten Indern auf die Sightseeingtour, welche von einem Uni-Professor für Tourismusmanagment hervorragend gestaltet wurde. Ein recht klappriger Bus namens „Destiny“ brachte uns in den Süden der Stadt, wobei uns viele interessante Dinge über Mumbai erzählt wurden. Erste Station war das „Gateway of India“, wo wieder sehr viele Inder mit mir Selfies machen wollten. Danach ging es zu Mumbais Hauptbahnhof, der „Victoria Station“. Das imposante Gebäude konnten wir von einer Plattform mitten auf der Kreuzung fotografieren, um uns herum wieder der total chaotische Verkehr. Die Züge hatten keine Türen, auch das wäre in Deutschland undenkbar. Bald erfuhren wir aber warum: zur Rush-hour befinden sich in einem Zugabteil statt der normalen Personenanzahl zwischen 45 und 50, sage und schreibe, an die 300 Leute! Demnach müssen sich natürlich einige von außen an den Zug klammern oder auf dem Dach mitfahren. Eine sehr gefährliche Angelegenheit, bei der es leider auch viele Tote gibt.

Auf unserer weiteren Tour folgte mein persönliches Highlight: ein Strandabschnitt am arabischen Meer. Doch an diesem Tag war es nicht nur irgendein Strandabschnitt, sondern der Platz für wichtige Zeremonien des Festes „Dussehra“ (auch der Grund, weshalb der freie Tag erst nach 7 und nicht wie üblich nach 5 oder 6 Runden war). An diesem Feiertag wird im Hinduismus der Sieg des Gottes Rama über den Dämonen Ravan gewürdigt. An besagtem Strand wurden deshalb riesige Statuen verehrt, mit Blumen überschüttet, getanzt, geklatscht, gesungen, Feuerzeremonien durchgeführt und vieles mehr. Viele legten als Opfergabe Blumen, Tonkrüge oder kleine Stauen ins Meer. Immer mehr Leute strömten auf den Strand, welcher von unzähligen Polizisten bewacht wurde. LKWs mit der Ladefläche voller Menschen und Stauen fuhren auch noch auf den Strand, das völlige Chaos. Die Kreuzung vor dem Strand wurde von einem einzelnen Polizisten mit Trillerpfeife geregelt. Am späten Abend sollte der Höhepunkt des Fests stattfinden: eine ca.10 Meter hohe Götterstaue wurde verbrannt. Doch das bekamen wir leider nicht mehr mit, da wir weiter zum Konsulat mussten.


Vizekonsul Marja Einig hatte uns zum Essen eingeladen. Die Überraschung war groß, als wir schließlich in der Empfangshalle ihrer Privatwohnung standen. Zu Essen gab es typisch indisches Streetfood und ein Buffet mit sonstigen indischen Leckereien. Ich habe zwar alles probiert, muss aber sagen, dass das indische Essen wohl nicht so mein Fall ist. Besonders von der ungeheuren Schärfe bin ich kein Fan. Ansonsten aber ein gelungener Abend, da ich so die Gelegenheit hatte, mich beim Generalkonsul für das Ausführen meines ersten Zuges zu bedanken und mit ein paar indischen Schachspielern und einem Organisator Bekanntschaft zu machen.

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