Positive Nachrichten aus Heidelberg: Nach 6 Runden zähle ich 5 Punkte auf meinem Konto.
Wie ich schon in meinem letzten Blogeintrag berichtet habe, erwischte ich schon einen guten Start ins Turnier. Also möchte ich euch hier noch kurz von meinen Partien berichten: 😊
In Runde 1 gewann ich mit Schwarz direkt in der Eröffnung einen Bauern, konnte rechtzeitig meinen etwas gefährdeten König in Sicherheit bringen und den Mehrbauern verwerten.
In der zweiten Runde konnte ich mit Weiß die positionellen Schwächen in der gegnerischen Stellung ausnutzen und einen Bauern gewinnen. Wir gelangten in ein Endspiel, bei dem ich einen entfernten Freibauern und einen guten Springer gegen den schlechten Läufer hatte. Mein Gegner verteidigte sich etwa 40 Züge lang in diesem Endspiel. Nach mehreren langwierigen Springermanövern vom Königsflügel zum Damenflügel und wieder zurück, konnte mein König an die schwarzen Bauern heranlaufen und sie abholen.
In Runde 3 bekam ich mit Schwarz nach der Eröffnung eine sehr ausgeglichene Stellung mit wenig Ungleichgewichten aufs Brett. Das kann man zwar mit Schwarz als Eröffnungserfolg bezeichnen, im Gewinnsinne allerdings etwas ärgerlich. Nachdem ich noch lange versucht habe, ein ausgeglichenes Turmendspiel zu gewinnen, wurde letztendlich alles abgetauscht und das Remis war nicht mehr zu verhindern.
Dafür erreichte ich in Runde 4 schon gleich nach wenigen Zügen eine Traumstellung, bei der alle meine Figuren die typische d5-Felderschwäche im Najdorf-Sizilianer ausnutzten und der Sieg eine realtiv glatte Sache war.
Die spannendste und wackligste Partie spielte ich Runde 5 gegen den führenden FM Timo Küppers. Ich spielte wieder mit Weiß gegen Najdorf und es kam zu einer typischen Stellung mit entgegensetzten Rochaden und beiderseitigem Angriff. Es gab zahlreiche taktische Varianten, Opfer- und Schlagmöglichkeiten und das völlige Chaos auf dem Brett. Für mich sah es anfangs aussichtsreich, dann recht kritisch aus. Mein Gegner opferte vermutlich etwas verfrüht 2 Türme und eine Figur für meine Dame und die schützenden Bauern vor meinem König. Trotz schlechter Figurenkoordination und blankem König, gab es schließlich für meinen Gegner aufgrund seiner Grundreihenschwäche nichts Besseres als Dauerschach zu geben. So ging ich mit einem halben Punkt und ein paar Kratzern aus dieser Partie.
Am zufriedensten bin ich mit meiner Partie in Runde 6. Mit Schwarz gelangte ich schnell in eine angenehmere Stellung. Schließlich wurde es taktisch: Mein Gegner opferte eine Figur, um meinen König hinter seinem Schutzwall hervorzulocken. Ich fraß das Material, da ich mit meinen zentralen Figuren eine hervorragende Kontrolle über die Stellung hatte und eine gute Möglichkeit, das Material günstig zurück zu opfern sah. Es kam wie geplant und ich ergatterte den vollen Punkt.
Damit stehe ich jetzt auf Platz 2 des Turniers und spiele morgen gegen Fabian Fichter mit Schwarz.
Ich freue mich, wenn ihr mir für die letzten drei Runden dieses Turniers weiterhin die Daumen drückt. :)
Bis demnächst,
eure Lara
Sandhäuser Schachsommer auf chess-results: http://chess-results.com/tnr565072.aspx?lan=0&art=1&rd=6
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